„Wir können nicht weiter Milliarden in die Landwirtschaft investieren, wenn diese gleichzeitig unsere Böden und Gewässer mit Pestiziden verschmutzt. Es braucht einen Ausstieg aus den Pestiziden. Ein griffiger Gegenvorschlag zur Trinkwasserinitiative ist unumgänglich“, so Fraktionspräsidentin Tiana Moser. Der Gegenvorschlag muss mindestens ein Verbot für besonders toxische Pestizide, eine griffige Lenkungsabgabe für Pestizide und eine entsprechende Ausrichtung des Direktzahlungssystems beinhalten. So sind unter anderem die Anforderungen an den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) bei den Pestiziden massiv zu verschärfen. Zudem muss der Schutz des Trinkwassers durch direkte Massnahmen sichergestellt werden, z.B. in Bezug auf die Gewässerqualität.
Der Aktionsplan genügt nicht
Der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundesrates ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber in der heutigen Ausgestaltung völlig unzureichend. Die notwendigen Mittel sind nun bereitzustellen. Dafür braucht es keine zusätzlichen Gelder, vielmehr müssen die Mittel aus der Landwirtschaft so eingesetzt werden, dass eine substanzielle Reduktion der Pestizidbelastung rasch erreicht wird“, so Tiana Angelina Moser. Genau das verlangt die die glp-Fraktionspräsidentin in einer Motion, die im Nationalrat hängig ist – vom Bundesrat aber unverständlicherweise zur Ablehnung empfohlen wird.
Der Handlungsbedarf ist klar
Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Die hohe Belastung wurde mit der im April 2017 erschienenen Studie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) erneut bestätigt. Schweizer Kleingewässer weisen eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden in zu hohen Konzentrationen auf. Sowohl die geltenden als auch die zukünftigen ökotoxikologischen Grenzwerte wurden in keinem der untersuchten Gewässer eingehalten. Es ist offensichtlich, dass ein akuter Handlungsbedarf besteht. Um die nötige Senkung der Risiken zu erreichen, muss vor allem bei der Landwirtschaftspolitik angesetzt werden.